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Dynamisches Handlungspentagon

Dynamik und Struktur des Getriebenseins, eine Weiterentwicklung der Antreibertheorie


Den fünf Antreiberverhalten lassen sich fünf Fähigkeiten zuordnen, die Menschen angelegt haben und für Handlungen brauchen. Sie müssen diese Fähigkeiten aktivieren und als Fertigkeiten ausbilden, um Handlungen wirkungsvoll und lustvoll zu erfahren.


Diese fünf Fähigkeiten sind:


Einfühlungsvermögen: die Fähigkeit, sich auf die Umgebung und sich selbst zu beziehen, zu assoziieren.

Distanzierungsvermögen: die Fähigkeit, sich von der Umgebung und sich selbst zu distanzieren, zu dissoziieren.

Durchhaltevermögen: die Fähigkeit, angemessen Kraft einzusetzen.

Raum-Zeit-Gefühl: die Fähigkeit, sich räumlich und zeitlich im Bezug auf sich und die Objekte einzustellen, sich zeitlich und räumlich zu orientieren und die Handlung auf Raum, Zeit und Objekt bezogen mit der passenden Geschwindigkeit auszuführen.


Ein gut entwickeltes Raum-Zeit-Gefühl zeigt sich in Sprintqualitäten wie auch in der Fertigkeit, sich ruhig fließend zu bewegen.

Sinn für das Ganze, die Vollkommenheit: die Fähigkeit, für die Handlung eine passende Technik zu entwickeln und einzusetzen.


Die Antreiberdynamik entsteht unter dem Einfluss der Umgebung (äußere Botschaften) aus den angelegten Handlungsfähigkeiten. Im Antreiber- und Gegenantreiberverhalten werden diese Fähigkeiten zwanghaft (ich bin nur o.k., wenn) ausgestaltet und führen im Hier und Heute zu keiner wirklich befriedigenden Handlung. Reaktiviert wird die Antreiberdynamik in aktuellen Situationen, in denen von außen und/oder von innen Antreiber oder Gegenantreiberbotschaften wahrgenommen werden.


Die Auflösung der Antreiber- und Gegenantreiberdynamik bedarf der Aufarbeitung der Gegeneinschärfungsebene und der Einschärfungsebene. Auf der Gegeneinschärfungsebene gelingt die Auflösung des Antreiber- und Gegenantreiberverhaltens am besten und am elegantesten, indem man


  • die hinter dem jeweiligen Antreiber-/Gegenantreiberverhalten liegende Fähigkeit aufzeigt;
  • die Fähigkeit als Ressource/Begabung/Talent deutet;
  • herausarbeitet, wie das Antreiber-/Gegenantreiberverhalten als Überlebensstrategie entwickelt wurde (innere Dynamik) und diese würdigt;
  • wie das Antreiber-/Gegenantreiberverhalten zeitweise nützlich war (wie damit unangenehme Gefühle auf der Einschärfungsebene vermieden wurden);
  • wie das Antreiber-/Gegenantreiberverhalten heute Lösungen blockiert und wie man die Fähigkeiten aufgreift und die dazu passenden Fertigkeiten entwickelt.



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Vgl. Johann Schneider, aus: ZTA 1/ 2006, Seite 15 – 35